Öl auf Leinwand
50 x 63 cm
Copyright am Werk: Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen
Copyright am Foto: Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen
Foto: Lars Lohrisch
Die blaue Grotte von Capri, 1835
Reisegruppen
Sein Bild beschreibt den faszinierten Blick des Höhlenbesuchers auf das enge Eingangsrund, der sich hier einer kleinen Menschengruppe bietet. Noch heute ist die Grotte ein Touristenmagnet und ein beliebtes Motiv auf Instagram. So postet beispielsweise das deutsche Model Heidi Klum 2018 ein Video auf Instagram, wie sie und ihr Mann in der Grotte schwimmen. Das gab allerdings Ärger, denn Baden ist in der Grotte verboten.
Die blaue Grotte von Capri, 1835
Die Farbe Blau
Sehr differenziert hat Fried das geheimnisvolle Lichtspiel der Grotte wiedergegeben. Bereits vor der Entdeckung der Grotte galt Blau als Symbolfarbe romantischer Sehnsucht, ausgehend von Novalis’ Roman Heinrich von Ofterdingen (1802), in dem der Protagonist auf der Suche nach der Blauen Blume ist, die den Schlüssel zur Poesie bildet.
Die blaue Grotte von Capri, 1835
Überirdisches Leuchten
Von der Mitte des Bildes geht ein schwer erklärbares Leuchten aus. Der Rand ist dagegen dunkel, weshalb der Eindruck entsteht, dass der Betrachter durch ein Guckloch auf die Szenerie blickt. Der Blauschimmer entsteht durch Tageslicht, das durch eine unter dem Wasser gelegene Öffnung in das Wasser dringt und an die Decke der Grotte reflektiert. Die Höhle ist nur vom Meer aus zugänglich über ein 1,5 m hohes Felsloch.
Die blaue Grotte von Capri, 1835
Entstehungsgeschichte
Heinrich Jakob Fried hält sich dank eines Stipendiums 1834-37 in Rom auf und besichtigt die Grotte während einer Reise nach Neapel und Capri am 30. April 1835. Er macht wohl noch auf der Insel eine Ölstudie, die sich ebenfalls in der Sammlung der Kunsthalle Bremen befindet. Das Gemälde entsteht wenig später in Rom.
Die blaue Grotte von Capri, 1835
Kleiner Mensch-große Natur
Fried fügt vorne links einen Kahn und aussteigende Fischer hinzu. Die Menschen verschwinden beinahe im Dunkeln des Gesteins. Diese traditionellen sogenannten Repoussoir-Figuren sind für die Landschaftsmalerei seiner Zeit typisch, um dem Betrachter einen Größenmaßstab bieten zu können. In der dazugehörigen Ölstudie fehlen diese Figuren noch.