Brem Stephansinding Adoratio 2 Minimum

Stephan Sinding (1846 - 1922)

Adoratio, 1907

Anbetung der Frau

Die Anbetung der Frau und ihre göttliche Erhöhung auf einem Altar sind typische Motive für die Kunst um die Wende zum 20. Jahrhundert. Die Betonung des weiblichen langen Haares als Signal erotischer Verführung ist in vielen Werken ein auffälliges Merkmal. So ist auch die Skulpturengruppe von Stephan Sinding ein prominentes Beispiel dafür.

Stephan Sinding (1846 - 1922)

Adoratio, 1907

Kokettes Sammelbildchen

Diese Marmorskulptur ist im wilhelminischen Kaiserreich sehr populär. Sie inspiriert zu einer Fotografie, die ab 1913 käuflich erworben werden kann. Das Foto zeigt die beiden Nackttänzer Olga Desmond und Adolf Salge, die die Skulptur unbekleidet nachstellen.

Stephan Sinding (1846 - 1922)

Adoratio, 1907

Zu gewagt

Die Marmorskulptur war damals sehr bekannt. Sie wird nach ihrer Entstehung 1907 zeitweise in der Kunsthalle Bremen gezeigt. Als der Kunstverein sie 1957 als Geschenk erhält, wird sie aber nicht mehr ausgestellt. Sie verletzt vermutlich den prüden Zeitgeschmack der 1950er-Jahre.

Stephan Sinding (1846 - 1922)

Adoratio, 1907

„Nur unter Vorbehalt“

Dem höchst pathetischen Werk begegnet man mit Skepsis: Die Skulptur wurde sogar „nur unter gewissen Vorbehalten“ angenommen. Sie wurde nicht einmal in die offizielle Liste der Schenkungen der Kunsthalle aufgenommen. Dass sie in der aktuellen Sammlungspräsentation fehlt hat allerdings keine ästhetischen Gründe. Es ist die Statik: die Plastik wiegt 1,3 Tonnen.

Stephan Sinding (1846 - 1922)

Adoratio, 1907

Vervielfältigt

Die Figur wird aus weißem Marmor geschaffen. Unten am Podest befindet sich die Künstlersignatur „Stephan Sinding sc. 1907“. Eine identische Marmorskulptur befindet sich in der Ny Carlsberg Glyptpthek, Kopenhagen. Im Schlosspark Thürmsdorf in der Sächsischen Schweiz findet sich eine Version der Figur aus Bronze.