Koeln Rosemarietrockel Wasser Minimum

Rosemarie Trockel (1952)

Rosemarie Trockel - Wasser, 2004

Wasser

Trockel wurde in den 1980er-Jahren mit maschinengestrickten und gerahmten Wollbildern bekannt, die provokant auf die damalige Rückkehr der Malerei Bezug nehmen.

Rosemarie Trockel (1952)

Rosemarie Trockel - Wasser, 2004

Keine Socken, sondern Kunst

Trockel verwendet oft Materialien und Gegenstände, die als „weiblich“ gelten und dem Leben von Frauen zugeordnet werden. Hier ist es die Wolle, die Frauen traditionell zu praktischen Gegenständen wie Schals, Mützen oder Socken verarbeiten. Die Künstlerin verweigert sich diesem Automatismus: sie produziert Kunst – nicht handgemalt, sondern handgestrickt. Eine Kritik am Kunstbetrieb, in dem Frauen bis heute eine benachteiligte Rolle spielen?

Rosemarie Trockel (1952)

Rosemarie Trockel - Wasser, 2004

Wolle auf Leinwand

„Wasser“ nennt Trockel ihr Strickbild, das zwar aus den Materialien herkömmlicher Malerei besteht – es besitzt einen Rahmen und als Unterlage eine Leinwand. Aber die Wellenbewegungen sind nicht gemalt, sondern dem Strickmuster geschuldet.

Rosemarie Trockel (1952)

Rosemarie Trockel - Wasser, 2004

Schlammige Brühe

Das Werk nimmt auf die frühen Wollbilder aus den 1980er Jahren Bezug. Diese waren jedoch gestreift und mit der Maschine gestrickt. Hier beherrscht ein heller Braunton alles: Wasser von dieser Farbe wäre allerdings allenfalls eine schlammige Brühe. Der Titel verweist aber auch auf das Fehlen flüssigen Malmaterials. Immer wieder stellt Trockel mit ihren Arbeiten solche widersprüchlichen Zusammenhänge her.