
Primamalerei auf Gewebe
131,3 x 96 cm
Copyright am Werk: Klassik Stiftung Weimar
Copyright Foto: Klassik Stiftung Weimar
Foto: im Auftrag der KSW angefertigt
Kathedrale von Rouen, 1894
Morgenlicht
Das Weimarer Gemälde gibt in Licht und Farbe eine frühe Morgenstunde wieder. Während die Portale noch im Dunkel liegen, nimmt die Intensität des Lichts im oberen Bereich der Fassade bereits zu. Hier wandelt sich die grau-braune Lokalfarbe des Mauerwerks zu dem gold-leuchtenden Beleuchtungslicht der aufgehenden Sonne, das sich vor allem an der seitlichen Flanke des Nordturms zeigt.
Kathedrale von Rouen, 1894
30 Kathedralen
Monet begann seine Serie der Kathedralbilder 1892 und beendete die letzten Gemälde Anfang 1895. Insgesamt entstanden 30 verschiedene Fassungen, die Monet alle mit 1894 datiert hat, da er auch die früher begonnenen häufig gleichzeitig mit den späteren zu Ende malte. 1895 fand die erste Präsentation der Kathedrale-Serie in der Pariser Galerie Durand-Ruel statt, für die Monet selber eine Gruppe von 20 Bildern auswählte. Das Weimarer Bild gehörte hierzu.
Kathedrale von Rouen, 1894
Blick aus dem Fenster
Der Bildausschnitt zeigt die Fassade an beiden Seiten angeschnitten, obwohl sie die Breite des gesamten Bildraums einnimmt. Damit gehört die Weimarer Fassung zu einer Gruppe von etwa 10 Bildern, die ab 1893 entstanden. Monet hatte zu diesem Zeitpunkt ein neues Zimmer auf der gegenüberliegenden Platzseite der Kathedrale angemietet, das ihm einen Blickpunkt von weiter rechts bot.
Kathedrale von Rouen, 1894
Die Serie als Motiv
Ausgehend von seinem wachsenden Interesse an den sich stetig verändernden Licht- und Farbeindrücken im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten ging Monet ab Anfang der 1890er Jahre konsequent dazu über, Serien von gleichen Motiven bei unterschiedlicher Beleuchtung und zu unterschiedlichen Zeiten zu malen, wie etwa die berühmte Serie der Heuschober, der Pappeln am Ufer der Epte oder auch der Seerosen-Bilder. Die Werke der Kathedral-Serie sind heute in aller Welt verstreut, so etwa im Metropolitan Museum in New York, in der National Gallery of Art in Washington und im Puschkin-Museum in Moskau.