Aquatinta Grafik
25cm x 39cm
Copyright am Werk: Rheinisches Landesmuseum Trier – GDKE
Copyright am Foto: Rheinisches Landesmuseum Trier – GDKE
Foto: Th. Zühmer
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Weltkulturerbe
Die Römer legen im Jahr 170 n. Chr. den Grundstein für die Porta Nigra. Nach Fertigstellung ist das weltberühmte Bauwerk allerdings nur eines von vier Stadttoren in Trier. Heute ist das „Schwarze Tor“ das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Es zählt seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Umstrittenes Entstehungsjahr
Wann genau das Tor gebaut wurde, ist lange umstritten. Vom 2. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. reichen die Vermutungen. Erst 2018 geben Holzreste der Stadtmauer, die mit einem Spezialverfahren untersucht werden, genaue Auskunft über das Entstehungsjahr: die Bäume wurden im 169/170 n. Chr. gefällt.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Vier Stadttore, nur eine Porta Nigra
Die drei anderen Stadttore, die sich nicht erhalten haben, sind die Porta Alba (Weißes Tor) an der Ostseite, die Porta Media (Mitteltor) im Süden und die Porta Inclyta (Berühmtes Tor) an der Römerbrücke. Der Name Porta Nigra wird im Mittelalter geprägt, vermutlich wegen der dunklen Verfärbung des Sandsteins.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Vom Tor zur Kirche
Im Mittelalter lässt sich der aus Sizilien stammende Mönch Simeon in dem römischen Gebäude nieder und lässt sich dort einmauern. Nach Simeons Tod 1035 und seiner Heiligsprechung wird der Bau zu einer Kirchenanlage umgebaut und bleibt dadurch als einziges der ehemals vier römischen Stadttore erhalten. Für die Nutzung als Kirche wird der untere Bereich der Porta Nigra aufgeschüttet und einer der Türme abgerissen, der andere erhält eine Turmhaube.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Französisch-Preußische Denkmalpflege
Der französische Kaiser Napoleon verfügt 1804 den Abriss der mittelalterlichen Kircheneinbauten in der Porta Nigra. Vollendet werden die Arbeiten 1817 unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. Die romanische Apsis bleibt dabei erhalten – diese Entscheidung ist bereits eine der Denkmalpflege im heutigen Sinne: auch historisch wertvolle Veränderungen sollen erhalten bleiben.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Künstlerische Dokumentation
Ein Exemplar dieses Druckes von Ramboux wird 1815 an den preußischen Minister von Bülow versendet, um den Zustand der Arbeiten an der Porta Nigra zu dokumentieren. Viele Werke des Künstlers bilden Sehenswürdigkeiten seiner Heimatstadt ab. Dafür wird er 1858 zum ersten Ehrenbürger Triers ernannt.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Tor zur Stadt
1822 sind die Bauteile der ehemaligen Kirche entfernt, die Torbögen sind frei und die Porta Nigra kann wieder als Stadttor genutzt werden. Davor dient das Simeonstor neben der Porta Nigra als Zugang zur Stadt. Die Trierer Stadttore verlieren erst 1875 ihre Bedeutung, da die Steuer auf Fleisch- und Getreideprodukte abgeschafft wird, die bis dahin an den Toren zu zahlen ist. Daher wird das Simeonstor 1876 abgerissen.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Porta Nigra als Kirchenbau
Bereits im 11. Jahrhundert wird das Stift St. Simeon gegründet. Ein Stift ist eine religiöse Gemeinschaft, die keinem Orden angehört. Das Stiftsgebäude wird an die Porta Nigra angebaut, diese wird als Gotteshaus genutzt. Daher besitzt die Kirche in der Porta Nigra zwei voneinander getrennte Geschosse: Im unteren die öffentliche Kirche, das obere Geschoss ist den Angehörigen des Simeonstiftes vorbehalten.
Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814
Druckgrafik - Beliebte Technik
Das Motiv wurde auf einer Druckplatte aus Metall angelegt und dann auf Papier gedruckt. Johann Anton Ramboux wählt die Aquatinta-Technik. Dabei wird eine speziell vorbereitete Metallplatte gezielt geätzt. Partien, die hell bleiben sollen, werden mit einem Lack vor der Ätzung geschützt. In mehreren Arbeitsschritten können so verschieden abgedunkelte Partien erzielt werden.