Tri Johannantonramboux Portanigra Minimum

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Weltkulturerbe

Die Römer legen im Jahr 170 n. Chr. den Grundstein für die Porta Nigra. Nach Fertigstellung ist das weltberühmte Bauwerk allerdings nur eines von vier Stadttoren in Trier. Heute ist das „Schwarze Tor“ das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Es zählt seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Umstrittenes Entstehungsjahr

Wann genau das Tor gebaut wurde, ist lange umstritten. Vom 2. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. reichen die Vermutungen. Erst 2018 geben Holzreste der Stadtmauer, die mit einem Spezialverfahren untersucht werden, genaue Auskunft über das Entstehungsjahr: die Bäume wurden im 169/170 n. Chr. gefällt.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Vier Stadttore, nur eine Porta Nigra

Die drei anderen Stadttore, die sich nicht erhalten haben, sind die Porta Alba (Weißes Tor) an der Ostseite, die Porta Media (Mitteltor) im Süden und die Porta Inclyta (Berühmtes Tor) an der Römerbrücke. Der Name Porta Nigra wird im Mittelalter geprägt, vermutlich wegen der dunklen Verfärbung des Sandsteins.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Vom Tor zur Kirche

Im Mittelalter lässt sich der aus Sizilien stammende Mönch Simeon in dem römischen Gebäude nieder und lässt sich dort einmauern. Nach Simeons Tod 1035 und seiner Heiligsprechung wird der Bau zu einer Kirchenanlage umgebaut und bleibt dadurch als einziges der ehemals vier römischen Stadttore erhalten. Für die Nutzung als Kirche wird der untere Bereich der Porta Nigra aufgeschüttet und einer der Türme abgerissen, der andere erhält eine Turmhaube.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Französisch-Preußische Denkmalpflege

Der französische Kaiser Napoleon verfügt 1804 den Abriss der mittelalterlichen Kircheneinbauten in der Porta Nigra. Vollendet werden die Arbeiten 1817 unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. Die romanische Apsis bleibt dabei erhalten – diese Entscheidung ist bereits eine der Denkmalpflege im heutigen Sinne: auch historisch wertvolle Veränderungen sollen erhalten bleiben.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Künstlerische Dokumentation

Ein Exemplar dieses Druckes von Ramboux wird 1815 an den preußischen Minister von Bülow versendet, um den Zustand der Arbeiten an der Porta Nigra zu dokumentieren. Viele Werke des Künstlers bilden Sehenswürdigkeiten seiner Heimatstadt ab. Dafür wird er 1858 zum ersten Ehrenbürger Triers ernannt.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Tor zur Stadt

1822 sind die Bauteile der ehemaligen Kirche entfernt, die Torbögen sind frei und die Porta Nigra kann wieder als Stadttor genutzt werden. Davor dient das Simeonstor neben der Porta Nigra als Zugang zur Stadt. Die Trierer Stadttore verlieren erst 1875 ihre Bedeutung, da die Steuer auf Fleisch- und Getreideprodukte abgeschafft wird, die bis dahin an den Toren zu zahlen ist. Daher wird das Simeonstor 1876 abgerissen.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Porta Nigra als Kirchenbau

Bereits im 11. Jahrhundert wird das Stift St. Simeon gegründet. Ein Stift ist eine religiöse Gemeinschaft, die keinem Orden angehört. Das Stiftsgebäude wird an die Porta Nigra angebaut, diese wird als Gotteshaus genutzt. Daher besitzt die Kirche in der Porta Nigra zwei voneinander getrennte Geschosse: Im unteren die öffentliche Kirche, das obere Geschoss ist den Angehörigen des Simeonstiftes vorbehalten.

Johann Anton Ramboux (1790 - 1866)

Abbrucharbeiten an der Porta Nigra, 1814

Druckgrafik - Beliebte Technik

Das Motiv wurde auf einer Druckplatte aus Metall angelegt und dann auf Papier gedruckt. Johann Anton Ramboux wählt die Aquatinta-Technik. Dabei wird eine speziell vorbereitete Metallplatte gezielt geätzt. Partien, die hell bleiben sollen, werden mit einem Lack vor der Ätzung geschützt. In mehreren Arbeitsschritten können so verschieden abgedunkelte Partien erzielt werden.