Tri Nn Kameomitkampfszene 1 Minimum

Künstler*in unbekannt

Kameo mit Kampfszene, 1. Jh. n. Chr.

Tierkampf in Miniatur

Der Ringstein aus Glas zeigt in äußerst präziser Darstellung auf einer Fläche von nur 1,5 cm eine Kampfszene. Ein Tierkämpfer, bestiarius genannt, in kurzer Kleidung und Stiefeln hat gerade einen Bären mit der Lanze erstochen. Die Waffe steckt noch in dem aufgerichteten Körper des Tieres. Der Stein hat einst einen Fingerring geziert. Das für ein Schmuckstück ungewöhnliche Motiv verweist vielleicht auf die Profession seines Besitzers.

Künstler*in unbekannt

Kameo mit Kampfszene, 1. Jh. n. Chr.

Beigaben für das Jenseits

Der Stein stammt neben einem Glasbecher, einem bronzenen Armreif, einer eisernen Schere, Resten eines Kästchens und zwei weiteren Schmucksteinen dieser Art aus einem Sarkophag, der im Jahr 1884 geöffnet wird. Laut Grabungsbericht geschieht dies ohne Aufsicht, so dass prompt manche Objekte entwendet werden.

Künstler*in unbekannt

Kameo mit Kampfszene, 1. Jh. n. Chr.

Römische Antiquität

In der Antike gibt man den Toten bei seiner Bestattung Dinge mit ins Grab. Doch ist es im 1. Jahrhundert – der Entstehungszeit des Stückes – unüblich, Verstorbene in Sarkophagen zu bestatten, denn zu dieser Zeit ist die Brandbestattung vorherrschend. Dass der Kameo in einem Sarkophag gefunden wird, der als Grab erst im 3. Jahrhundert üblich wird, macht deutlich, dass der Schmuckstein als Antiquität dem Toten mitgegeben wird.

Künstler*in unbekannt

Kameo mit Kampfszene, 1. Jh. n. Chr.

Spektakel für die Massen

Das römische Unterhaltungsangebot ist darauf ausgerichtet, die oft blutrünstige Schaulust des Publikums zu befriedigen. Vergnügungsbauten wie Amphitheater bieten dafür mehreren zehntausend Menschen Platz. Die Veranstaltungen locken Besucher von nah und fern in die Arena.

Künstler*in unbekannt

Kameo mit Kampfszene, 1. Jh. n. Chr.

Immenser Aufwand

Es wird immenser Aufwand betrieben, um ein tagfüllendes und spannendes Programm zu bieten. Für den Showteil der Tierhetzen fangen Militäreinheiten und private Unternehmer exotische Tiere wie Löwen, Bären, Elefanten oder Krokodile in allen Teilen der römischen Welt ein und verschiffen sie in die Städte des Imperiums, wo sie in Schaukämpfen getötet werden.

Künstler*in unbekannt

Kameo mit Kampfszene, 1. Jh. n. Chr.

Strenge Sitzordnung

Der Besuch ist kostenlos, aber Eintrittskarten regeln die Platzverteilung, die die soziale Hierarchie der römischen Gesellschaft widerspiegelt. So sind die untersten Reihen direkt an der Arena der Oberschicht vorbehalten, während die Sklaven im oberen Umlauf mit Stehplätzen vorliebnehmen müssen. Alle anderen Plätze sind den römischen Bürgern vorbehalten.

Künstler*in unbekannt

Kameo mit Kampfszene, 1. Jh. n. Chr.

Blutige Spiele

Den Auftakt der Spiele bilden blutige Tierhetzen. Raubtiere wie Leoparden werden darauf abgerichtet, Menschen anzugreifen. In der Mittagszeit finden Hinrichtungen zum Tode Verurteilter statt. Häufig erfolgt die „Verurteilung zu den Bestien“. Hierbei müssen die dem Tod Geweihten ohne Waffen gegen wilde Tiere antreten. Am Nachmittag erreicht das Programm mit Gladiatorenkämpfen seinen Höhepunkt.