Tri Nn Mosaikfaustkampfszene Minimum

Künstler*in unbekannt

Mosaik mit Faustkämpfern, römisch, 1.Hälfte 4. Jh. n. Chr.

Eigenwilliger Geschmack

Das Mosaik stellt einen Ausschnitt aus einer größeren Komposition mit Bildthemen zu Tierhatz und Jagd dar. Dazu waren wahrscheinlich noch verschiedene Kampfsportarten abgebildet. Entsprechend seiner spätrömischen Herstellungszeit ist es modebedingt mit größeren Steinen gelegt und wirkt dadurch etwas grob, doch gelingt es dem Mosaikleger durch geschickten Farbeinsatz Körperkonturen, Licht und Schatten zu erzeugen.

Künstler*in unbekannt

Mosaik mit Faustkämpfern, römisch, 1.Hälfte 4. Jh. n. Chr.

Stark beschädigt

Im Jahr 1995 findet man das Mosaik bei Ausgrabungen in Trier, stark beschädigt vor allem durch spätere Umbauten in einem römischen Stadthaus.

Künstler*in unbekannt

Mosaik mit Faustkämpfern, römisch, 1.Hälfte 4. Jh. n. Chr.

Je brutaler, desto besser

Der Faustkampf ist in der Antike ein überaus beliebter, wenn auch brutaler Kampfsport. Lange Lederriemen werden um Hände und Unterarme gewickelt, die für einen härteren Schlag mit Eisen- und Bleieinlagen verstärkt sind. Zusätzlich können noch spitze Metalldornen angebracht sein. Dass die Innenseite mit Wolle gepolstert ist, dürfte nur wenig genützt haben. Geschlagen wird meist auf den Kopf und das Gesicht des Gegners. Erlaubt ist alles, feste Regeln gibt es nicht, und ohne Pause wird so lange gekämpft, bis einer der Athleten aufgibt.

Künstler*in unbekannt

Mosaik mit Faustkämpfern, römisch, 1.Hälfte 4. Jh. n. Chr.

Blutiger Ernst

Der im Lateinischen caestus genannte Schlagriemen ist schon fast als Mordwerkzeug zu bezeichnen, denn er verursacht furchtbare Verletzungen. Der Körper ist bei den Kämpfen überhaupt nicht geschützt, denn diese Sportart übt man traditionell nackt aus. Es fließt Blut und Knochen werden gebrochen. Entstellte Gesichter, schiefe Nasen und ‚Blumenkohlohren‘ sind die Erkennungszeichen der antiken Kampfsportler, sie demonstrieren aber auch eindrücklich ihren Mut.

Künstler*in unbekannt

Mosaik mit Faustkämpfern, römisch, 1.Hälfte 4. Jh. n. Chr.

Events für das Volk

Wie in Rom gibt es auch in Trier zwei Orte zur Unterhaltung der Massen: den Circus, wo Wagenrennen veranstaltet werden, und das Amphitheater, der Schauplatz von Gladiatorenkämpfen, Tierhetzen und Hinrichtungen von zum Tode Verurteilter. Schaukämpfe von Berufsathleten wie Ringern und Boxern gehören ebenfalls zum Spielplan.

Künstler*in unbekannt

Mosaik mit Faustkämpfern, römisch, 1.Hälfte 4. Jh. n. Chr.

„Brot und Spiele“

Das Publikum will aufregende Spektakel, und das machen sich die Machthabenden klug zunutze, denn den Veranstaltungen liegt politisches Kalkül zu Grunde: „Panem et circenses“, „Brot und Spiele“ – wie der Dichter Juvenal im 1. Jahrhundert schreibt – sollen die Menschen bekommen, um sie von politischen Problemen abzulenken, für Ruhe und Stabilität zu sorgen und die Beliebtheit des Kaisers als Sponsor zu sichern.