farbige Steinwürfel
5,8 x 4,3 m
Copyright am Werk: Rheinisches Landesmuseum Trier – GDKE
Copyright am Foto: Rheinisches Landesmuseum Trier – GDKE
Foto: Th. Zühmer
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Die bunte Welt des Circus
Das Mosaik schmückt einen gut 25 qm
großen Raum eines repräsentativen Stadthauses. Der Hausbesitzer muss ein großer Fan des
Wagenrennens sein, denn er lässt gleich zwei Räume mit einer Circusszene versehen.
Der
Boden ist auffällig detailreich und virtuos gearbeitet und zeigt in der Mitte einen
siegreichen Wagenlenker mit seinem Viergespann.
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Polydus aus Trier
Bei dem benannten Polydus dürfte es sich um einen realen Sieger im Trierer Circus handeln. Das Bild zeigt ihn mit Siegeskranz und Palmwedel in seinem Wagen. Er trägt ein rotes Trikot, denn jeder Rennfahrer gehört einer der vier großen römischen Renngesellschaften an, die in ihren entsprechenden Trikotfarben blau, grün, weiß oder rot dargestellt werden.
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Feuriges Leitpferd
Polydus´ Leitpferd heißt Compressor, der Verführer oder der Vorwärtsdrängende, wie im unteren Bildfeld zu lesen ist. Es ist das Pferd rechts im Bild und hebt sich von den anderen durch seinen auffälligen Brustschmuck ab.
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Leben auf der Überholspur
Profisportler wie Polydus zählen zur Elite, denn sie sind bekannt, beliebt und werden von Dichtern gefeiert. Ihnen ist lebenslanger Ruhm garantiert, die gesellschaftliche Anerkennung ist groß. Beeindruckende Siegesstatistiken werden stolz veröffentlicht.
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Ruhm und viel Geld
Aber Ruhm allein wäre nicht attraktiv,
die Rennfahrer gehören auch zu den Spitzenverdienern, denn die Preisgelder sind enorm.
Wie
heute ist mit dem Sport eine große Wettlust verbunden, die Einsätze sind teils
schwindelerregend hoch, fiebernde Spannung ist somit gegeben.
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Treffpunkt für Kaiser und Volk
Jede römische Kaiserresidenz besitzt einen Circus für imposante Wagenrennen. Dort zeigt sich der Herrscher seinem Volk. Meist direkt am Palast gelegen, wird nicht nur ein ungestörter Zugang, sondern auch ein wirkungsvoller Auftritt für den Kaiser garantiert. Der Circus bietet Großevents für Jedermann auf Staatskosten.
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Rasante Rennen
Sobald der Veranstalter eines Rennens ein Tuch fallen lässt, werden die Boxen geöffnet: Die Gespanne rasen durch die mehrere Hundert Meter lange Arena bis zur ersten Linkskurve. Die Wendemarke der Rennbahn muss eng umfahren werden, um Zeit zu sparen.
Mosaik mit Rennfahrer Polydus, um 250 n. Chr.
Kein Fair Play
Nach 8,5 Kilometern und circa 15 Minuten ist das Rennen beendet und ein Sieger steht fest. Wenn er Glück hat unverletzt, denn der Sport ist gefährlich. Schwere bis tödliche Stürze für Pferde und Wagenlenker, auch wegen unfairer Konkurrenten, sind an der Tagesordnung.