Tri Nn Ibisglasmosaik Minimum

Künstler*in unbekannt

Mosaikglas mit Ibis, 1. Jh. v. -1. Jh. n. Chr.

Perfekte Winzigkeit

In der Mosaikkunst kann den Römern keiner etwas vormachen. Und dieses kleine Kunstwerk ist die Steigerung: Die Herstellung von Miniaturmosaikglas erfordert nicht nur besonderes Können, sondern auch jahrelange Erfahrung und einen geschulten Blick für´s Detail. Die kleinen Glasbilder finden vielfach Verwendung, beispielsweise als Einlagen in Möbeln und Schmuckkästchen.

Künstler*in unbekannt

Mosaikglas mit Ibis, 1. Jh. v. -1. Jh. n. Chr.

Die Reise des Ibis

Der lange, abwärts gebogene Schnabel des schwarz-weißen Vogels lässt ihn leicht als Ibis erkennen, der in Ägypten als heiliges Tier des Gottes der Weisheit, Thot, verehrt wird. In Ägypten werden auf extra angelegten Friedhöfen unzählige dieser Tiere bestattet. Wegen des Motivs vielleicht auch dort gefertigt, wird er auf die lange Reise nach Norden geschickt, bis in eine gallo-römische Siedlung nahe Trier.

Künstler*in unbekannt

Mosaikglas mit Ibis, 1. Jh. v. -1. Jh. n. Chr.

Verborgener Schatz

In den Boden gelangt das kleine Kunstwerk allerdings erst im 4. Jahrhundert n. Chr. Bei einer Ausgrabung 1996 kommt das Mosaikglas am Rande der an einer römischen Fernstraße liegenden Siedlung Taberna, dem heutigen Ort Tawern bei Trier, zutage und wird zunächst aufgrund seiner leuchtenden Farben und der perfekt sauberen Oberfläche für ‚unecht‘ befunden. Zum Glück hat das ein zweiter Blick nicht bestätigt.

Künstler*in unbekannt

Mosaikglas mit Ibis, 1. Jh. v. -1. Jh. n. Chr.

Beeindruckende Technik

Das Motiv wird erzeugt, indem viele dünne, farbige Glasstäbe zusammengefügt werden, die in ihrer Anordnung das spätere Bild schon exakt darstellen müssen. Die Stäbe werden nun vorsichtig erwärmt und dann zu einem schmalen Glasstab gezogen, bis die gewünschte Motivgröße erreicht ist. Danach erfolgt das Abschneiden in dünnen Plättchen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass noch etliche identische Kunstwerke mit Ibis existieren, die nicht gefunden wurden.

Künstler*in unbekannt

Mosaikglas mit Ibis, 1. Jh. v. -1. Jh. n. Chr.

Glas in allen Farben

Man liebt es farbig, und der Experimentierlust sind keine Grenzen gesetzt. So werden diverse Metalloxide zur Glasfärbung eingesetzt. Grüne und auch rote Färbungen erreicht man durch die Beigabe von Kupferoxiden - vermutlich ist es auch die Beimischung für Hintergrund und Standfläche des Ibis´. Kobalt bewirkt ein kräftiges Blau, denn dass der Ibis nicht schwarz konturiert ist, gibt erst Unterlicht zu erkennen. Sogar die von rotem Glas der Iris gerahmte Pupille des Vogels ist in diesem Blau gestaltet, eine Feinheit, die mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen ist.

Künstler*in unbekannt

Mosaikglas mit Ibis, 1. Jh. v. -1. Jh. n. Chr.

Kein Schwarz

Kobalt bewirkt ein kräftiges Blau, denn dass der Ibis nicht schwarz konturiert ist, gibt erst Unterlicht zu erkennen. Sogar die von rotem Glas der Iris gerahmte Pupille des Vogels ist in diesem Blau gestaltet, eine Feinheit, die mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen ist.