36 cm x 59 cm
Holzträger ist parkettiert Öl Holz
Copyright am Werk: gemeinfrei
Copyright Foto: Stiftung Saarländischer
Kulturbesitz
Foto: Tom Gundelwein
Der Maler Monet im Wald von Fontainebleau, um 1865
Verehrte Natur
Der Wald von Fontainebleau, etwa 60 km südöstlich von Paris gelegen, wird zum bevorzugten Arbeitsort der Maler. In dem Dorf Barbizon schlagen sie ihre Zelte auf und durchstreifen mit der Klappstaffelei die wilden, noch unerschlossenen Wälder. Deren romantische Ursprünglichkeit wollen sie gegen zivilisatorische und industrielle Übergriffe schützen und setzen sich beim Kaiser (mit Erfolg) für ein entsprechendes Landschaftsschutzdekret ein. Gerade am Motiv des unscheinbaren Waldesdickichts erproben sich ihre unorthodoxen, bahnbrechenden Naturstudien.
Der Maler Monet im Wald von Fontainebleau, um 1865
Freiluftmalerei
Erst wenige Jahre zuvor war es gelungen, vorab angemischte Ölfarbe in Tuben abzufüllen und somit ein transportables Instrumentarium für den Maler zu schaffen – die Voraussetzung und Grundlage aller sogenannten pleinair-Malerei. Vor Ort ist die „première vision“, der erste Seheindruck, den der Künstler vom Motiv erhält, von besonderer Bedeutung. Das unmittelbare, gefühlte Erlebnis der Natur, ja eine geradezu meditative Versenkung in sie, wird zum Beginn aller Gestaltung.
Der Maler Monet im Wald von Fontainebleau, um 1865
Beginn des Impressionismus
In den 1860er Jahren geben sich die späteren Impressionisten gemeinsam dem Studium der Freilicht-Wirkung hin, die sie durch bestimmte Farbkombinationen im Bild darzustellen versuchen. Zugleich probieren sie neue malerische Techniken aus. Der skizzenhaften Duktus entspricht dabei besonders der flüchtigen Erscheinung der wahrgenommenen Welt. Mit schwingenden, freistehenden Farbflecken geben die Maler der spontan erfassten Atmosphäre und der sich ständig verändernden Landschaft ganz subjektiv eine Gestalt.
Der Maler Monet im Wald von Fontainebleau, um 1865
Gemalte Maler
Ihren steinigen Weg gehen die Pioniere einer neuen Bildauffassung gemeinsam. Am Anfang ihrer Laufbahn arbeiten etwa Monet, Renoir und Sisley in engem Austausch, oftmals gleichzeitig vor demselben Motiv. Hier zeigt Sisley seinen Freund Claude Monet als Pleinair-Maler an der Klappstaffelei. Ein weiterer Künstler – möglicherweise Renoir – ist ein weiterer Teil dieser Landschaft: im Schatten des Felsens in der Bildmitte kauernd und anscheinend in seinen Skizzenblock vertieft. Mit dem intimen und beiläufigen Charakter dieser Kompositionen gibt Sisley die hergebrachte intellektuelle Distanz einer wohlkonstruierten Ideallandschaft auf. Er zeigt die gemeinsame Naturerkundung als Ausschnitt aus einer Wirklichkeit, die jenseits der Bildgrenzen weitergedacht werden kann.
Der Maler Monet im Wald von Fontainebleau, um 1865
Generation Impressionismus
Um 1850 macht eine junge Generation französischer Landschaftsmaler erstmals den naturbelassenen, spontan erfassten Landschaftsraum zum Thema ihrer Gemälde. Ein Anhänger dieser neuen Bildauffassung ist Alfred Sisley, der hier ein frühes Programmbild des Impressionismus schafft.