Saar Maxslevogt Sadayakko Ausschnitt Minimum

Max Slevogt (1868 - 1932)

Sada Yakko, 1901

Japanischer Theaterstar

1901 befand sich die japanische Schauspielerin Sadayakko Kawakami mit ihrer Truppe auf Europatournee und gastierte auch in Berlin. Slevogt als enthusiastischer Theatergänger ließ sich diese außergewöhnliche Gelegenheit nicht entgehen. Sogar während der Aufführung skizzierte er Szenenausschnitte mit der berühmten Darstellerin. Zudem entstanden zwei großformatige Figurenbildnisse von ihr.

Max Slevogt (1868 - 1932)

Sada Yakko, 1901

„Rollenporträt“

Sada Yakko in ihrem traditionellen japanischen Gewand, einen Kirschblütenzweig erhoben in der linken Hand füllt mit ihrer Ausstrahlung den gesamten Bildraum aus: vielleicht eine leere Bühne, jedenfalls sind im Hintergrund lediglich, in schnellem Strich skizziert, ausschnitthaft Wand und Boden eines unbestimmten Raumes erkennbar. Slevogt hat die Schauspielerin nicht privat, sondern in ihrer Bühnenrolle wiedergegeben, in einem sogenannten „Rollenporträt“. Für den neuen Bildtypus gab es ein berühmtes Vorbild: Edouard Manet, den Slevogt hoch verehrte.

Max Slevogt (1868 - 1932)

Sada Yakko, 1901

Verborgene Schriftzeichen

Saar Maxslevogt Sadayakko Rückseite

Der weite und leere, luftig gemalte Umraum dehnte sich ursprünglich noch weiter nach rechts aus. Zu unbestimmter Zeit wurde ein Stück Leinwand jedoch nach hinten umgeschlagen. Steht Sada Yakko jetzt im Zentrum der Bildachse, so hielten ursprünglich zwei nebeneinander gesetzte japanischen Schriftzeichenreihen ein Gegengewicht zu der links davon platzierten Figur.

Max Slevogt (1868 - 1932)

Sada Yakko, 1901

Beliebter Künstler

Kaum von München nach Berlin übersiedelt, avancierte Max Slevogt zum begehrten Gesellschaftsmaler. Er erhielt etliche Porträtaufträge, suchte sich allerdings aus seiner Theaterleidenschaft heraus auch selbst Persönlichkeiten aus, die er malen wollte.