129 cm x 83,4 cm
Öl auf Leinwand
Copyright am
Werk:
gemeinfrei
Copyright Foto: Stiftung Saarländischer Kulturbesitz
Foto: Tom
Gundelwein
Sada Yakko, 1901
Japanischer Theaterstar
1901 befand sich die japanische Schauspielerin Sadayakko Kawakami mit ihrer Truppe auf Europatournee und gastierte auch in Berlin. Slevogt als enthusiastischer Theatergänger ließ sich diese außergewöhnliche Gelegenheit nicht entgehen. Sogar während der Aufführung skizzierte er Szenenausschnitte mit der berühmten Darstellerin. Zudem entstanden zwei großformatige Figurenbildnisse von ihr.
Sada Yakko, 1901
„Rollenporträt“
Sada Yakko in ihrem traditionellen japanischen Gewand, einen Kirschblütenzweig erhoben in der linken Hand füllt mit ihrer Ausstrahlung den gesamten Bildraum aus: vielleicht eine leere Bühne, jedenfalls sind im Hintergrund lediglich, in schnellem Strich skizziert, ausschnitthaft Wand und Boden eines unbestimmten Raumes erkennbar. Slevogt hat die Schauspielerin nicht privat, sondern in ihrer Bühnenrolle wiedergegeben, in einem sogenannten „Rollenporträt“. Für den neuen Bildtypus gab es ein berühmtes Vorbild: Edouard Manet, den Slevogt hoch verehrte.
Sada Yakko, 1901
Verborgene Schriftzeichen
Der weite und leere, luftig gemalte Umraum dehnte sich ursprünglich noch weiter nach rechts aus. Zu unbestimmter Zeit wurde ein Stück Leinwand jedoch nach hinten umgeschlagen. Steht Sada Yakko jetzt im Zentrum der Bildachse, so hielten ursprünglich zwei nebeneinander gesetzte japanischen Schriftzeichenreihen ein Gegengewicht zu der links davon platzierten Figur.
Sada Yakko, 1901
Beliebter Künstler
Kaum von München nach Berlin übersiedelt, avancierte Max Slevogt zum begehrten Gesellschaftsmaler. Er erhielt etliche Porträtaufträge, suchte sich allerdings aus seiner Theaterleidenschaft heraus auch selbst Persönlichkeiten aus, die er malen wollte.