Sch Rembrandt Dashundertguldenblatt Minimum

Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606 – ca. 1669)

Das Hundertguldenblatt, 1647 - 1649

Hundertgulden

Der Titel der Grafik ist legendär und durch Zeitzeugen übermittelt. Es heißt, Rembrandt habe bei einer Auktion eine Version des „Hundertguldenblattes“ für 100 Gulden zurückgekauft. Er will damals dadurch die Radierung auf dem Markt rarer machen. Wenn man bedenkt, dass zu Rembrandts Zeit eine Radierung normalerweise ca. ½ Gulden kostet, sind 100 Gulden eine enorme Summe. Rembrandts Vorgehen ist bis heute eine wirksame Methode in der Kunstszene. Besondere Schlagzeilen macht beispielsweise 2007 der britische Künstler Damien Hirst, der durch den geschickten An-und Verkauf seiner Werke ihren Wert in die Höhe treibt.

Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606 – ca. 1669)

Das Hundertguldenblatt, 1647 - 1649

Das Heilige im Licht

Vor dem samtig schwarzen Hintergrund ist eine Menschenschar versammelt. Die Figur des Christus steht zentral erhöht. Sie scheint die Lichtquelle zu sein, aus der die beeindruckende Szenerie erleuchtet wird.

Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606 – ca. 1669)

Das Hundertguldenblatt, 1647 - 1649

Das ewige Leben und das Kamel

Der Inhalt der Radierung bezieht sich auf das 19. Matthäusevangelium und zeigt parallel drei Ereignisse: Jesus segnet und heilt die kranken Kinder. Er spricht über das Scheidungsrecht, das die Pharisäer auf der linken Seite eifrig diskutieren. Und der vor Jesus kniende junge Mann fragt, wie er das ewige Leben erlangen könne. Jesus antwortet ihm im Matthäusevangelium: „Es ist leichter, dass ein Kamel durchs Nadelöhr geht, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt.“ Rembrandt platziert den Kopf eines Kamels als Anspielung auf diese Worte humorvoll.

Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606 – ca. 1669)

Das Hundertguldenblatt, 1647 - 1649

Strahlendes Schwarz-Weiß

Obwohl ausschließlich schwarz-weiß, sind feinste Nuancen in der Tonabstufung erlebbar - von lichter Helligkeit bis zu dunkelsten Schwarztönen. Einige von Rembrandts Drucken sind auf Japanpapier festgehalten. Dieses Papier kommt damals über die Handelswege nach Holland. Das Papier besitzt eine besondere Konsistenz, die es dem Künstler erlaubt, den lockeren skizzenhaften Strich beizubehalten.