
Öl auf Eichenholz
72,8 x 60,3 cm
© Staatsgalerie Stuttgart / Foto: Staatsgalerie Stuttgart
Paulus im Gefängnis, 1627
Hinter Gittern
Paulus sitzt auf einem einfachen Bett in einem kargen Raum. Dass es sich um eine Gefängniszelle handelt, ist erst bei näherem Hinsehen zu erkennen: Vor dem Fenster befindet sich ein massives Eisengitter und am linken Bildrand dient eine Eisenkette zum Anketten des Gefangenen. Paulus kommt wiederholt wegen seines Glaubens und seiner missionarischen Tätigkeit ins Gefängnis, ehe er vor den Toren Roms hingerichtet wird.
Paulus im Gefängnis, 1627
Ein Schwert im Gefängnis
Kaum vorstellbar, dass der als Greis dargestellte Paulus in der Lage wäre, diese gewaltige Stichwaffe anzuheben, geschweige denn, damit zu kämpfen. Das Schwert, angelehnt an einen Bücherstapel, steht für die Predigten und Briefe des Apostels. Mit seinen Worten kämpft Paulus für seinen christlichen Glauben. Die Form der Waffe erinnert an ein Kreuz: ein Hinweis darauf, dass Paulus den Märtyrertod durch ein Schwert stirbt.
Paulus im Gefängnis, 1627
Zwei Signaturen - ein echter Rembrandt
Die Signatur „R f 1627“ findet sich zwar kein weiteres Mal bei Rembrandt. Doch wahrscheinlich wird die ursprünglich originale Signatur später lediglich überarbeitet. Paulus arbeitet gerade an einem Manuskript und dort ist auf der obersten Seite eine weitere Signatur zu entdecken: „Rembrand fecit“. Wahrscheinlich wird diese neue und eindeutig lesbare Signatur in der Sammlung der Grafen von Schönborn ergänzt. Als Beweis für die Echtheit des Bildes.
Paulus im Gefängnis, 1627
Stark wie ein Fels
Paulus trägt geschnürte Sandalen, die als Schuhwerk der missionierenden Apostel gelten. Die rechte Sandale hat er ausgezogen: der nackte Fuß demonstriert seine Demut und Bescheidenheit. Der Fels ist ein Symbol für Christus. Der christliche Glauben ist somit die feste Basis des Handelns von Paulus, der auch in Gefangenschaft auf die Lehre Christi und sein Versprechen auf Erlösung vertraut.