Stg Rosalbacarriera Allegoriederwachsamkeit Minimum

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Rosalba Carriera (1675 - 1757)

Allegorie der Wachsamkeit, um 1725

Eine Frau als Künstlerin

Nur wenige Frauen schaffen es in früheren Jahrhunderten, sich als Künstlerin durchzusetzen. Rosalba Carriera startet ihre Karriere als Miniaturmalerin: ihre Tabaksdosen sind bei den Touristen in Venedig sehr beliebt. Als erste Frau besucht sie die Malerakademie in Rom. Die Dichterin Luisa Bergalli schreibt über sie: »Ihr, die Ihr das schöne Geschlecht verachtet, kommt, betrachtet die Werke Angelas. Und steht mir Rede, ob der Himmel uns Frauen dazu verdammt hat, die Nadel nur zu führen und die Spindel zu drehen!«

Rosalba Carriera (1675 - 1757)

Allegorie der Wachsamkeit, um 1725

Erfolgreich als Pastellmalerin

Über die Grenzen Venedigs hinaus wird Carriera für ihre Pastellbilder berühmt. Die Pastelltechnik gilt lange als untergeordnete Disziplin und wird meist nur für Skizzen verwendet. Ende des 17. Jahrhundert etabliert sie sich als eigenständige Gattung. Angeregt durch die zeitgenössische französische und venezianische Pastellmalerei, überträgt Carriera den süßlich-duftigen Stil ihrer Miniaturbilder mit großem Erfolg in die Pastelltechnik.

Rosalba Carriera (1675 - 1757)

Allegorie der Wachsamkeit, um 1725

Der wachsame Hahn

Die Symbolik dieses Vogels ist vielschichtig: Wachsam warnt der Hahn vor dem Teufel und dem Glaubensverrat, er steht für Reue, aber auch für Mut. Der Hahn auf dem Bild Carrieras warnt den Betrachter kampfeslustig vor unkeuschen Gedanken und Taten, zu denen der Blick und die entblößte Schulter der jungen Frau aber offensichtlich verführen. Ein raffiniertes Spiel mit den Erwartungen.