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Anton Graff (1736 – 1813)

Friedrich der Große, 1781/86

Popstar für 200 Jahre

Anton Graff, in Basel geboren und seit 1766 Hofmaler in Dresden, porträtierte die Großen seiner Zeit, unter anderen Schiller, Lessing und Kleist. 1781 schuf er für den preußischen Gesandten in Dresden, Philipp Karl von Alvensleben, ein Porträt Friedrichs des Großen. 1786, im Todesjahr des preußischen Königs, wiederholte Graff dieses Bildnis. Es hängt heute im Arbeits- und Schlafzimmer im Potsdamer Schloss Sanssouci. 200 Jahre später diente das ikonische Porträt sogar als Vorlage für eine Pop-Art-Version des Künstlers Andy Warhol. Dieser Siebdruck von 1986 überrascht die Gäste am Ende des Rundgangs durch die königliche Sommerresidenz.

Anton Graff (1736 – 1813)

Friedrich der Große, 1781/86

Gesicht statt Krone

Das Bildnis zeigt den König als gütigen Landesvater. Graff hat sich auf das Gesicht konzentriert und folgt damit der „Allgemeinen Theorie der Schönen Künste“ seines Schwiegervaters, des Philosophen Georg Sulzer: „Gegen das Gesichte muss im Portrait gar nichts aufkommen, dieses ist das Einzige, das die Aufmerksamkeit an sich ziehen muss“. Graffs Markenzeichen waren ein intensiver Blick, die schlaglichtartige beleuchtete Stirn und das angedeutete Lächeln. Auf ablenkendes Beiwerk verzichtete der Maler. Nur auf der linken Brust glänzt silbern der Schwarze Adlerorden.

Anton Graff (1736 – 1813)

Friedrich der Große, 1781/86

Der schwarze Adlerorden

Anlässlich seiner Selbstkrönung zum ersten „König in Preußen“ 1701 in Königsberg stiftete der Noch-Kurfürst Friedrich III. den Schwarzen Adlerorden. Der Hohe Orden vom Schwarzen Adler war der höchste Orden, den das Haus Hohenzollern zu vergeben hatte. Mitglieder des Schwarzen Adlerordens waren die Brüder und Söhne des Königs sowie europäische Regenten. Außerdem dienten sie der Belohnung des Adels und unterstützten deren enge Bindung an den jeweiligen Herrscher.