
Öl auf Leinwand
Höhe: 254,8 cm; Breite: 395,5 cm
© Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Jörg P. Anders
Parade Unter den Linden, 1839
Eine ideale Parade
Gezeigt wird die vom König abgenommene Parade des 1. Garderegiments zu Fuß. Jedoch liegt diesem Bild, anders als bei anderen Parade-Gemälden von Franz Krüger, kein reales Geschehen zugrunde. Vielmehr hatte der König die Darstellung einer preußischen Parade in idealer Besetzung beauftragt.
Parade Unter den Linden, 1839
Die Stadt als Kulisse
Mit äußerster Detailgenauigkeit gibt Franz Krüger die städtische Umgebung wieder: Vorne rechts die Neue Wache, errichtet von Karl Friedrich Schinkel, dahinter die Universität, ihr gegenüber das Opernhaus mit der dahinterliegenden Königlichen Bibliothek und daneben das Königliche Palais sowie am linken Bildrand der Kopfbau des Prinzessinnenpalais. Bis auf wenige Veränderungen präsentiert sich dieser Teil des Boulevards Unter den Linden heute noch genauso.
Parade Unter den Linden, 1839
Vorneweg
Dargestellt ist hier das 1. Garderegiment zu Fuß. Es ist das seinerzeit ranghöchste Regiment der preußischen Armee, dessen Chef der jeweils regierende König war. Vorgeführt wird dieses Regiment vom Prinzen Wilhelm, dem zweitältesten Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III., der als Rückenfigur dargestellt ist.
Parade Unter den Linden, 1839
Ein sorgfältig konstruiertes Publikum
Eigentliches Thema der Darstellung ist die sich nähernde Militärparade. Dennoch wird das Hauptaugenmerk aufgrund der detailgenauen Ausführung auf die im rechten Vordergrund des Bildes zu erkennende Zuschauermenge gelenkt. Von den insgesamt 240 Personen im Bild sind zahlreiche Berliner wiederzuerkennen, darunter hochrangige Personen der Zeit aus Militär, Politik, Wissenschaft und Kunst. Krüger lud die Dargestellten hierfür offiziell zu Porträtsitzungen in sein Atelier und hielt ihre Physiognomie in Skizzen fest.
Parade Unter den Linden, 1839
Tout Berlin!
Unter den Dargestellten befinden sich Berühmtheiten, wie der Naturforscher Alexander von Humboldt, der Architekt Karl Friedrich Schinkel oder der Bildhauer Johann Gottfried Schadow. Mit dabei ist auch der schwarze Bedienstete des Prinzen Karl, der in jüngsten Forschungen als Achmet Alexander Anastasius Feryallah identifiziert werden konnte.