Neonröhren auf Metallkasten montiert
80 x 125,7 x 12,7 cm
© 2021 Bruce Nauman / Artists Rights Society (ARS), New York
Foto: Herling/Herling/Werner, Sprengel Museum Hannover
Copyright Foto: Sprengel Museum Hannover
Double Slap in the Face, 1985
Endlose Gewaltspirale
In einer unablässigen Wiederholung leuchten die einzelnen Neonröhren vielfarbig in einem stetigen Rhythmus immer wieder auf. Die Bewegungsabläufe suggerieren Aktivität - auch wenn die Figuren in Wirklichkeit statisch sind. Das rhythmische Aufleuchten und das damit verbundene ständige Wiederholen der immer gleichen Handlung wird zu einem mechanischen Ablauf einer Endlos-Schleife gegenseitiger Gewalt.
Double Slap in the Face, 1985
Keine Änderung
„Ich glaube, es war meine Reaktion auf grundlegende Formen der Gewalt“, sagt Nauman. “Darauf, was Menschen einander antun, entweder einzeln oder in Gruppen. Etwas zu zeigen, das wichtig oder schön erscheint und am Ende ist da doch nur ein Abgrund. (…) Mein Werk entsteht aus der Enttäuschung über die „conditio humana“. Es frustriert mich, dass Menschen sich weigern, andere Menschen zu verstehen, und dass sie so grausam zueinander sein können. Nicht dass ich denke, ich könnte etwas ändern, aber das ist wirklich ein frustrierender Aspekt der Menschheitsgeschichte.“
Double Slap in the Face, 1985
Politische Botschaften
Als sich Nauman in den späten 1960er, 1970er und 1980er Jahren mit diesem Medium beschäftigt, gehören Neonröhren nicht zu den klassischen künstlerischen Werkstoffen. Mit Neon greift er auf ein Material des Alltags zurück, das sich als Werbeträger durchgesetzt und die Innenstädte in leuchtende kommerzielle Werbeflächen verwandelt hat.
Double Slap in the Face, 1985
Vielfältiges Werk
Bruce Nauman wird 1941 in den USA geboren. Er lebt zurückgezogen in New Mexiko auf einer Ranch und züchtet Pferde. Mit seinem vielfältigen Werk aus Neonstücken, Installationen, Videoarbeiten und Skulpturen ist er einer der bekanntesten und wichtigsten Künstler Amerikas.
Double Slap in the Face, 1985
Flexibles Material
Aufgrund der Flexibilität des handgearbeiteten Glases und der unzähligen Farbvarianten wird die Neonröhre für Nauman zu einem bildnerischen Material, das ihm viele Möglichkeiten bietet. In seinen Neonstücken nutzt er das eigentliche Werbemedium, um die bunt aufleuchtenden Farbröhren mit eigenen politischen und gesellschaftlichen Inhalten zu unterwandern und mit existentiellen Themen und Fragestellungen aufzuladen. Gewalt, Sex und Aggression sind dabei die zentralen Themen in den 1980er Jahren.