Smh Bacon Francis Study For Portrait Of P L Ohne Rahmen Minimum

Francis Bacon (1909 – 1992)

Study for Portrait, 1964

Porträt des Geliebten

„Study for Portrait of P.L.“ zeigt Bacons langjährigen Lebensgefährten Peter Lacy, der 1962 seiner Alkoholsucht erliegt. Es ist das postume Bild einer Erinnerung, gemalt nach einer Fotografie. Bacon greift in seinen Bildern immer wieder auf fotografische Vorlagen zurück, nach denen er dann frei arbeitet. Der durch jahrelangen Gebrauch abgegriffene, zerknickte Zustand fließt in die gemalten Studien und Porträts mit ein, wie auch hier im fragmentierten Gesicht des Geliebten.

Francis Bacon (1909 – 1992)

Study for Portrait, 1964

Verwundbar

Die schonungslose Darbietung von Leid, Schmerz und Tod ist charakteristisch für den britischen Maler Francis Bacon und begleitet seine lebenslange Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper. In meist käfig- oder bühnenartigen Konstruktionen stellen seine Deformationen die Verwundbarkeit des Menschen zur Schau.

Francis Bacon (1909 – 1992)

Study for Portrait, 1964

Leben und Tod

„Ich selbst habe dieses Gefühl von Sterblichkeit die ganze Zeit“, beschreibt Bacon sein existentielles Lebensgefühl in einem Gespräch aus den 1970er Jahren. “Weil einen das Leben erregt, muss das Gegenteil, der Tod, wie ein Schatten von ihm, einen auch erregen. Vielleicht nicht erregen, aber man ist sich seiner in der gleichen Weise bewusst, wie man das Leben spürt, ähnlich dem Drehen einer Münze, das Leben bedeutet oder Tod. Ich spüre das sehr genau bei anderen und bei mir natürlich auch.“

Francis Bacon (1909 – 1992)

Study for Portrait, 1964

Der geschundene Mensch

Kein anderer Künstler nach 1945 zeigt auf so eindringlich Weise die Zerstörung des klassischen Menschenbildes wie Francis Bacon. In den Deformierungen seiner Körper spiegelt sich der durch Kriege und Katastrophen geschundene Mensch des 20. Jahrhunderts.